Ein cremeweißer Schmetterling mit schwarzen Punkten auf den Flügeln sitzt auf einer roten Blüte vor grünem Hintergrund.
© Schmutzler-Schaub/Adobe Stock

So tragen Schafe zur Artenvielfalt bei:

  • Sie verteilen Pflanzensamen und Kleinsttiere über Fell und Dung auf größeren Flächen.
  • Biotope werden über Beweidung und Zugwege vernetzt.
  • Weidetiere tragen durch ihr Fressverhalten zu einer Strukturvielfalt und daraus resultierenden Lebensräumen bei.

Arten- und Biotopschutz

Haben Sie schonmal vom Wiesenknopf-Ameisenbläuling gehört? Nein? Wenn unser Projekt erfolgreich ist, wird sich das ändern.

Als eine der Hauptaufgaben des Projekts sehen wir es, den Arten- und Biotopschutz auf den Projektflächen zu etablieren, die sich bereits durch eine naturschutzfachliche hohe Wertigkeit auszeichnen. Dabei spielen Weidetiere wie Schafe eine besonders wichtige Rolle. Im Fell der Tiere bleiben Samen und Kleinstlebewesen hängen, die sich durch das Umherziehen der Tiere auf einem großen Raum, auch jenseits der kleinen, heute bereits geschützten Bereiche, verteilen können. Als Beispiel ist hier der Wiesenknopf zu nennen, an den ein seltener Schmetterling, der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, gebunden ist. Verteilt sich die Pflanze durch den Transport der Samen, vergrößert sich zugleich der Lebensraum des Schmetterlings. Auch unverdaute Pflanzenteile im Dung der Tiere können zu einer Verteilung von Arten in verschiedenen Gebieten führen.

Biotope verbinden, Arten erhalten

Durch die Größe des Projektgebiets und die geplante Vernetzung von einzelnen Biotopen über Beweidung und Zugwege können bedrohte und seltene Arten besser erhalten bleiben als auf verstreut, oftmals isoliert verteilten Kleinstflächen. Die verschiedenen Tritt- und Fressverhalten der Weidetiere tragen dazu bei, dass auf den Flächen verschiedene Strukturen entstehen. So werden beispielsweise Gehölze zwar verbissen, aber nicht vollständig entfernt, so dass Vögel weiterhin die Möglichkeit haben, darin zu brüten. Das entstehende Pflanzenmosaik führt zu einer höheren Pflanzenvielfalt, die wiederum über das ganze Jahr Insekten und somit auch Vögel anzieht. Da die Flächen extensiv bewirtschaftet werden, werden die Lebensräume nicht durch Überbeweidung oder den Einsatz von Düngemitteln beeinträchtigt. Eine höhere Artenvielfalt entsteht auch, wenn der Übergang von Wald und Offenland fließend ist.